13. August 2018

Notebooktasche für Klickfix-Lenkeradapter

Nachdem ich den Klickfix-Adapter für das Steuerrohr erfolgreich angebaut habe kam nun das eigentliche Problem. Eine geeignete Tasche für mein Notebook (15,6 Zoll) und
Kleinigkeiten. Bei meiner Recherche bin ich wirklich sehr überrascht worden, dass es offensichtlich keine einzige Klickfix-kompatible Lenkertasche mit großem Notebookfach gibt. Das bedeutet, dass ich wieder kreativ werden musste.
Es gibt von Basil für ca. 6 Euro eine Klickfix-kompatible Adapterplatte mit der ich ganz einfach jedes Teil mit 4 Schrauben schnell Klickfix-fähig machen kann. Ich habe dann nach einer günstigen Tasche gesucht. Zuhause fand ich eine alte IKEA Notebooktasche (könnte locker 10 Jahre alt sein, den Preis weiß ich leider nicht mehr) aus LKW-Plane (nach meinem Empfinden). Diese Tasche wurde mal gekauft weil günstig, aber ich habe sie nie wirklich benutzt.
Daher habe ich entschieden diese Tasche für meine Tests zu nutzen.
Die Tasche ist aber sehr weich und hat kein verstärktes Notebookfach. Wenn ich die Adapterplatte ohne weitere Verstärkung bzw. Versteifung der Tasche einfach so fixiere, dann würde entweder der Inhalt sehr durchgeschüttelt oder (noch schlimmer) die Tasche reißt einfach ab.


Daher habe ich eine 6 mm dicke Sperrholz-Platte zugesägt und daran testweise die Adapterplatte befestigt. (Siehe Bilder)
Diese Platte habe ich anschließend in die Tasche gepackt und die Platte von außen befestigt.


Nach diversen Tests mit ausreichend Gewicht (ich habe mehrere 1,5L Wasserflaschen transportiert) bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass das Konstrukt für meine Anforderungen ausreichend ist.
Ein Manko hat die Tasche jedoch. Sie hat nicht ausreichend Volumen. D.h. mein Notebook, Multitool, Ersatzschlauch und Taschenbuch... Mehr passt eigtl. nicht. Im Herbst, wenn auch wärmende Sachen oder Regenklamotten transportiert werden müssen wird es eng. Bis dahin muss ich mir eine weitere Lösung überlegen.

1. August 2018

Gepäck auf dem Faltrad

Ein Thema beim Pendeln ist sicher immer auch Gepäck. In meinem Fall muss ich täglich mein Notebook, ein Taschenbuch (zum lesen in der Bahn) und diverses Fahrradzubehör muss transportiert werden.
Auf dem Tourenrad habe ich dazu die Ortlieb Office Bag L genutzt. Die Tasche es schon sehr gut. Leider kann ich diese am Faltrad nicht wirklich nutzen, da ich mit dem Fuß beim kurbeln gegen die Tasche trete.
Also habe ich wieder meine alte Crumpler Umhängetasche rausgeholt. Das klappt zwar, aber bei dem aktuellen Wetter (Heiß, trocken) beginnt mein Rücken nach kürzester Distanz zu schwitzen.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es?

Das Tern hat, wie auch Dahon, vorne am Steuerrohr einige Bohrungen um einen Klickfixhalter zu befestigen.
Hier gibt es 2 (bzw. 3) verschiedene zur Wahl. Rixen & Kaul bietet ein Modell und Tern ebenfalls eins (hier gab es jedoch noch ein Vorgängermodell, welches teilweise noch erhältlich ist).

Klickfix Adapter für Steuerrohr (Modellbezeichnung: 0211ST) - ca. 30 Euro
Tern Luggage Truss (G2) - ca. 45 Euro

Welche Unterschiede gibt es?

Das Modell von Tern ist ca. 15 Euro teurer. Dafür hat man eine abschließbare Klickfix-Halterung. Außerdem ist der Tern Luggage Truss bis 7 Kg belastbar. Das Modell von Tern hingegen nur bis 5 Kg.
Das abschließbare ist vielleicht ganz interessant, aber realistisch betrachtet nehme ich das Faltrad immer mit ins Büro. In den seltenen Fällen vor dem Supermarkt lasse ich mein Notebook eh nicht am Fahrrad.
Ich habe die Unterschiede für mich persönlich abgewogen und mich entschieden vorläufig das günstigere Modell zu nutzen. Warum? Ich habe mein (Standard)-Gepäck abgewogen und bin in jedem Fall unter 5 Kg. Ersatzklamotten könnte ich noch auf dem Gepäckträger mit den Spanngurten befestigen.

24. Juli 2018

Überprüfung - Kleinere Auffälligkeiten am Faltrad

Laufleistung bisher: 410 km und kurze Wartung von mir.
Bremsen kontrolliert, Ketter gereinigt und gefettet.

Am vergangenen Wochenende habe ich meine Kette gereinigt und gefettet. Im Zuge dessen habe ich festgestellt, dass die Schrauben/Nieten zw. Kurbel und Kurbelblatt leicht von Flugrost befallen sind. Das finde ich bemerkenswert, weil das Fahrrad bisher ausschließlich überdacht (abgeschlossener Holzschuppen oder Büro) abgestellt wird. Seit Mai gab es in meiner Region auch so gut wie keinen Regen, eher historische Hitze und Trockenheit.

Ich bin gespannt wie sich das Rost-Problem entwickelt.

Ein weiteres Problem habe ich bereits vor einigen Wochen beim regelmäßigen Falten festgestellt. Der schwarze Lack am Faltgelenk abgeplatzt. Ich habe das Rahmengelenk neu eingestellt und mit einem Lackstift leicht korrigiert. Mal schauen ob das Problem wiederkehrend ist.


13. Juli 2018

Das Faltrad - Mein Eindruck

Das Tern Link N8 ist Ausstattungstechnisch eher unten anzusiedeln. Meine Variante hat zwar Gepäckträger und Schutzbleche, aber keine Beleuchtung und keinen flexiblen Andros Vorbau.

Die Ausstattung in der Übersicht (im Grunde genommen bisher alles Original, abgesehen vom Sattel):
Tern Link N8 
Ergon Sattel SFC3 Evo
Shimano Claris 8-fach
Schwalbe Kojak 35-406
V-Brakes (Original)
Klapppedale (Original)
Original Tern Gepäckträger Loader Rack
Original Schutzbleche

Ich habe das Fahrrad online bestellt. Der Händler bewirbt seine Produkte mit einem Auspacken und Losfahren Service. Allerdings mussten die Bremsen nachjustiert werden. Die Schaltung musste ich ebenfalls einstellen.

Ein größeres Problem waren die vorderen V-Brakes. Diese konnte ich justieren, aber jedesmal nach dem falten hat diese wieder an der Felge geschliffen. Ich brauchte eine Weile um das Problem zu finden. Der Bremszug war unter das Rohr des Rahmens von der linken auf die rechte Seite gezogen. Dadurch war dieser sehr stramm. Beim Falten wurde dieser Scheinbar noch mehr angezogen, so dass der linke Bremsflügel immer an die Felge gedrückt wurde. Wenn ich dem Bremszug wenige Spannung gegeben habe, dann hat die Bremse nie angezogen. Auch an den Vorspannungsschrauben der Flügel konnte ich hier keine Verbesserung erwirken.

Ich habe dann den Zug aus der Bremse ausgebaut, von oben kommend auf die linke Seite gezogen und anschließend wieder montiert. Ich habe dies leider nicht mit ausreichend Bildern dokumentiert, so dass mir eine Beschreibung des ganzen im Nachhinein schwer fällt. Aber hier auf dem folgenden Bild sieht man das der Schaltzug auf der anderen Seite wieder nach oben verläuft.


Trotz der kleineren Probleme war der Preis sehr gut, deswegen sehe ich darüber hinweg. Ich würde dort wieder bestellen.

Das Fahrrad ohne Beleuchtung zu kaufen ist sicher Diskussionswürdig. Ich habe mich doch mittlerweile sehr an Fahrräder mit Nabendynamo gewöhnt. Nun muss ich erstmal wieder meine alte Akkubetriebene Beleuchtung nutzen.

Pendeln mit dem Rad

Ich bin Radpendler. Zu meiner Vergangenheit hatte ich in einem vergangenen Beitrag bereits etwas gesagt. Dort habe ich auch einige Gründe angegeben weswegen ich mit dem Pendeln auf dem Fahrrad begonnen habe. Ich will hier noch etwas genauer darauf eingehen.

Begonnen habe ich, weil es die für mich günstigste Kombination aus Zeit, Geld, Flexibilität und Stress war. Ich fahre nicht gerne Auto, weil es mich stresst und es teuer ist. Aufgrund von langen Wegen sind öffentliche Verkehrsmittel für mich auch nicht die ideale Lösung.

Mittlerweile verwende ich mein Faltrad Tern Link N8 zusammen mit der Regionalbahn. (Ersatzweise auch Faltrad und S-Bahn - damit bin ich jedoch bedeutend langsamer). Ich fahre Fahrrad an jedem Tag bei jedem Wetter. (schon bevor ich Faltradbesitzer war)

Ich benutze das Fahr/Faltrad allerdings auch für die Fahrt zur Kita (mit Kinderanhänger) und für tägliche Besorgungen. Wenn ich keine Getränke kaufen muss, dann bleibt das Auto bei uns stehen. (Manchmal wochenlang)

Allerdings betreibe ich darüber hinaus keinerlei Sport auf dem Faltrad. Für mich ist das Faltrad ausschließlich für den Alltag, also ein Fortbewegungsmittel
 - ein Werkzeug - ein Gebrauchsgegenstand.
D.h. viele Kurzstrecken, viel Belastung. Dafür erwarte ich hohe Zuverlässigkeit und geringe Instandhaltungskosten.

Warum Faltpendler?

Nun ja, ich fahre seit ca. 3 Jahren täglich mit dem Fahrrad ins Büro. Es war anfangs so, dass ich aufgrund eines neuen Arbeitsplatzes ca. 14 - 15 km von der Arbeitsstätte entfernt wohnte. Anfangs fuhr ich mit meinem Auto ins Büro. Bald musste ich aber feststellen, dass der Verkehr in Berlin so absolut nicht kompatibel mit mir ist. Dann habe ich mich mal an die S-Bahn gewagt. Das war schon etwas entspannter.
Die richtige Lösung war aber auch das nicht für mich. Störungen und Verspätungen trübten das etwas.
Also musste ich mir etwas überlegen. Daher habe ich mein 5 Jahre altes, aber selten benutztes Crossrad entstaubt, geprüft und bin einfach mal los gefahren. Das war für mich als untrainierten leicht übergwichtigen jungen Mann anfangs alles andere als einfach und kostete etwas an Überwindung.
Anfangs bin ich 2 mal die Woche gefahren, innerhalb weniger Wochen dann aber schon täglich. Und das tat mir richtig gut. Es hat Spaß gemacht und man kam entspannt nach Hause zur Familie.
Irgendwann sind wir jedoch umgezogen. Wohntechnisch haben wir uns zwar bedeutend verbessert, aber mein Arbeitsweg war nun plötzlich viel weiter. Die einfache Strecke betrug 38 km. Das ist leider (für mich zumindest) zu viel zum Pendeln mit dem Fahrrad. Der Bahnhof (S-Bahn und Regionalzug) waren wir mittlerweile auch etwas weiter entfernt. Also habe ich das Fahrrad mit der Bahn kombiniert.
Es war Sommer 2017 und im Sommer erweitert die Deutsche Bahn ihr Angebot um Fahrradwagen (ich nenne sie an dieser Stelle einfach so, die korrekte Bezeichnung fällt mir aktuell nicht ein). Dort passen viele Fahrräder rein und es gibt meistens ausreichend Platz.  Irgendwann kam jedoch der Herbst und dieses Angebot verschwand wieder. Da ich aber ganzjährig auf das Fahrrad angewiesen bin habe ich das Fahrrad weiterhin genutzt. Sehr zum Ärger vieler anderer Fahrgäste. Im Herbst/Winter kann es sehr eng und ungemütlich in den Zügen der Deutschen Bahn werden und in der S-Bahn noch viel enger.
Außerdem hat das Fahrrad in der Bahn einen weiteren Nachteil. Ich benötige ein Fahrradticket. Die Monatskarte kostet 13,50 Euro. Aufgrund der Situation und der Nachteile habe ich nachgedacht ob es eine alternative Lösung gibt.
Das Fahrrad am Bahnhof stehen lassen und am Ausstieg bis ins Büro laufen. Das war allerdings auch ziemlich weit.. Außerdem brauche ich so auch viel länger.

Irgendwann kam ich bei meinen Überlegungen auf das Faltrad. Die Idee kam mir auch schon beim letzten Fahrradkauf. Damals habe ich das Faltrad verworfen weil es für mich zu viele Einschränkungen hatte:

  • Zu wenig maximales Systemgewicht, dadurch kaum Gepäck möglich (wie gesagt, ich 90+ KG-Klasse). Ein Faltrad verträgt zw. 100 und 105 KG Fahrergewicht.
  • Die Gelenke zum Falten interpretierte ich als potentielle Schwachstelle
  • Ist es praktikabel jedes mal das Rad zu falten?
  • Kleine Laufräder sind blöd zu fahren, weil man jede Unebenheit des Bodens spürt
  • Anhängerbetrieb überhaupt möglich?
  • Falträder sind teuer.
  • usw..
Es dauerte dann doch noch eine ganze Weile bis ich den Gedanken weiter gesponnen habe und mich weiter informiert habe. Einige von meinen Bedenken konnte ich ausräumen, mit anderen bin ich mittlerweile bereit zu leben. Nachdem ich meine Frau überzeugen konnte, dass ich das Faltrad testen kann, habe ich nach einem günstigen Einstieg zum ausprobieren gesucht.
Meine Idee war, dass ich ein Faltrad kaufe, es eine Weile als Pendlerrad benutze und ggf. (wenn es nicht passt) wieder verkaufe (wenn auch sicher mit Verlust).
Anfangs habe ich nach einem gebrauchten Faltrad (Dahon oder Tern) geschaut. Leider sind diese meist entweder total runtergeritten oder es gibt viele Falträder vom Discounter (Aldi, usw). Einige günstige habe ich jedoch auch schnell verworfen (zB Decathlon Tilt Serie).
Am Ende war ich sicher, es wird ein einfaches Dahon oder Tern. Die beiden (verwandten) Hersteller sind, so denke ich, das günstigste brauchbare im Faltradsegment.
Entschieden habe ich mich für das Tern Link N8 bei einem deutschen Händler. Kostenmäßig war das Rad bei 549 Euro. 
Das Modell ist auf der deutschen Tern-Website nicht aufgeführt, deswegen bin ich nicht sicher, ob es ein Vorjahresmodell oder eine Variante aus dem Ausland ist. Damit konnte ich leben.

Tern Link N8 im Originalzustand nach dem Kauf

Gewichtstechnisch liegt das Tern bei 12,2 kg. Auch das war für mich noch akzeptabel.
Ich hatte Schutzbleche, Gepäckträger, 8-Gang Kettenschaltung, V-Brakes. 
Den Sattel habe ich gleich zu Beginn mit meinem Ergon Sattel getauscht.

Anfangs habe ich noch 28-Zoll-Trekkingrad und Faltrad abgewechselt. Allerdings hat sich das im laufe der Wochen etwas in Richtung Tern verschoben. Das Fahrrad fährt sich wirklich sehr ordentlich. Es ist sehr agil. Anfangs musste ich mich dran gewöhnen. Durch die kleinen Räder und den kurzen Radstand hatte ich bei den ersten Fahren das Gefühl etwas wackelig zu sein. Das hat sich schnell geändert. Auch bin ich sehr schnell unterwegs. im Schnitt bei 19 - 20 km/h.

Was bleibt am Ende?

Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber es ist Liebe. :-)
Mein Trekker steht quasi nur noch rum und ich habe das Tern jeden Tag dabei.
Die Anhängerkupplung vom Croozer ist mittlerweile am 20 Zoll Tern. Bei der Fahrt zur Kita erntet man dafür gelegentlich komische Blicke.

Diesen Block habe ich eröffnet um eine Art Langzeiterfahrung zu dokumentieren.