29. April 2019

1 Jahres Fazit: Pendeln mit dem Faltrad

Mein Expirement geht nun schon seit einem Jahr. Ich nutze das Faltrad zwar nicht mehr täglich, aber immerhin ca. 3 mal die Woche für den Weg zur Arbeit. In der Zeit bin ich etwa 1720 Kilometer gefahren. Leider wurde das Tern Link N8 ca. 2 Monate durch eine defekte Gabel außer Gefecht gesetzt. Die Bestellung vom Ersatzteil und den Termin zur Montage zu bekommen war sehr Zeitintensiv. Sonst hätte ich wohl die 2000-Kilometermarke geknackt.
Eine Kette, eine V-Brake (inkl. Bremsbeläge) und eine Klingel mussten getauscht werden.
Das Fahren in der Bahn (S-Bahn Berlin oder DB Regionalexpress) war eigentlich immer stressfrei möglich.
Außerdem spare ich mir die extra BVG-Fahrradtickets, also für das ABC-Gesamtnetz im Monat immerhin 13,30 EUR. Zitat BVG: "Falträder, die komplett zusammengeklappt sind, gelten als Handgepäck und können unentgeltlich mitgenommen werden."
Ich hatte hier auch nie Probleme bei einer Fahrkartenkontrolle.
D.h. theoretisch refinanziert sich das Faltrad durch die Ersparniss bei der Bahn von selbst.

Dies waren für mich die Hauptgründe für den Kauf eines Faltrades. Ich wollte Stressfrei und ohne extra Bahnticket eine Kombination aus Fahrrad und Bahnverkehr. Mit einem 28-Zoll-Fahrrad kam es in der Vergangenheit in Stoßzeiten öfter zu Diskussionen mit anderen Fahrgästen.

Positiv überrascht bin ich von den Schwalbe Kojak Reifen. Diese rollen - bei entrepsrechendem Druck - wirklich sehr gut. Ich werde dennoch demnächst auf Schwalbe Marathon GT 365 oder auf Schwalbe Big Apple wechseln.
An den vorderen V-Brakes musste ich in den ersten Wochen viel rumtüfteln bis diese korrekt liefen bzw bremsten. Irgendwie wurde bei der Erstmontage der vorderen Bremszüge sehr ungünstig verlegt, so dass diese beim Falten des Steuerrohrs irgendwie verzogen wurden.
Etwas kritisch sehe ich den Verschleiß und die in meinen Augen relativ häufigen Defekte für die relativ geringe Laufleistung.
Ich werde das Faltrad weiter nutzen und habe noch weitere Veränderungen im Sinn. Vermutlich werden demnächst neue Griffe (vllt. Ergon GP2) und evtl. neue Pedale (SPD-Klickpedale) montiert.

Osterausflug Usedom

Über Ostern habe ich das Faltrad (für ein großes Fahrrad war leider kein Platz) mit nach Usedom genommen. Hier bin ich dann auch noch 2 kleine Runden gedreht und konnte das Tern auch nochmal über Distanzen von mehr als 30 km testen. Das Faltrad fährt auch diese Strecken sehr ordentlich und bequem. Nur den Getränkehalter habe ich vorab leicht verändert. Weil mir der alte nicht so richtig gefallen hat, habe ich einen Alu-Halter mit Kabelbindern an Steuerrohr und Lenker befestigt. Auf den Touren habe ich folgende Orte besucht: Das Schloss Stolpe, das Wasserschloss Mellenthin und Neppermin am Achterwasser. Ich hatte Angst bzgl des Zustands der Radwege, allerdings sind meist asphaltierte oder gepflasterte Strecken vorhanden, so dass es auch mit dem Faltrad nie zu Problemen kam.